Zitat
Comicbuchpreis
Der Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung wird jährlich in Stuttgart für einen hervorragenden, unveröffentlichten, deutschsprachigen literarischen Comic vergeben, dessen Fertigstellung absehbar ist. Die Bewerbungsarbeit soll noch nicht publiziert sein. Sie sollte den Umfang für einen Band haben.
Dotation
Der Comicbuchpreis ist mit EUR 15.000 dotiert, der Preisträger erhält außerdem eine Urkunde.
Ausstellung
Auszüge aus dem prämierten Band werden in einer Ausstellung im Stuttgarter Literaturhaus gezeigt. Bei der Eröffnung dieser Ausstellung findet die offizielle Preisverleihung des Comicbuchpreises statt. Die Ausstellung soll nach einigen Monaten außerdem im Literarischen Colloquium Berlin gezeigt werden.
Ausschreibung
Die Ausschreibung für den Comicbuchpreis beginnt am 13. Januar 2014. Von 2015 an jährlich im April/Mai mit der Preisverleihung des Comicbuchpreises und endet jeweils am 1. Juli.
Infos
13.01.2014 Ausschreibung
01.07.2014 Abgabeschluss
April/Mai 2015 Preisverleihung
Bewerbungsunterlagen
Die Bewerbungsunterlagen umfassen neben der aussagefähigen Bewerberarbeit einen kurzen Lebenslauf (ca.1 DIN-A4-Seite). Die Rücksendung der Bewerbungsunterlagen erfolgt nach der Jurysitzung. Die Bewerbungen können per E-Mail und per Post eingereicht werden bei:
Berthold Leibinger Stiftung GmbH
Brigitte Diefenbacher
Johann-Maus-Str. 2
71254 Ditzingen
brigitte.diefenbacher(at)leibinger-stiftung.de
Öffentlichkeit
Der Name des Preisträgers wird erst mit der Einladung zur Preisverleihung von der Berthold Leibinger Stiftung veröffentlicht. Der Preisträger, die Jury und die Juroren verpflichten sich im Vorfeld zur Vertraulichkeit.
Rechte, Verpflichtungen
Sämtliche Rechte an den Zeichnungen/Texten verbleiben beim Künstler.
Der zweckbezogenen Speicherung und Weitergabe persönlicher Daten und eingereichter Unterlagen sowie der Weiterverwendung der Daten in Adressverteilern stimmen die Bewerber zu.
Der Bewerber räumt der Berthold Leibinger Stiftung das Recht ein, Sequenzen aus der Wettbewerbsarbeit beziehungsweise die Dokumentation der Preisverleihung auf der Website der Berthold Leibinger Stiftung einzustellen.
Jeder Teilnehmer erklärt mit seiner Bewerbung, dass er Urheber der eingereichten Wettbewerbsarbeit ist.
Die Anwesenheit des Preisträgers bei der Preisverleihung des Comicbuchpreises ist erwünscht.
Die Reise- und Aufenthaltskosten für die Teilnahme an der Preisverleihung erstattet die Berthold Leibinger Stiftung.
Der Preisträger unterstützt das Literaturhaus Stuttgart bei der Vorbereitung für die Ausstellung indem er Unterlagen und Material unentgeltlich zur Verfügung stellt; Originalexponate des Künstlers bleiben selbstverständlich in dessen Besitz.
Der Preisträger stimmt zu, dass die Ausstellung im Literarischen Colloquium Berlin und eventuell an weiteren Orten gezeigt werden darf und Eigentum des Literaturhauses Stuttgart bleibt. Ebenso stimmt er ausstellungsbegleitenden Darstellungen auf den entsprechenden Internetseiten zu.
Bei Autorenteams wird die Preissumme aufgeteilt.
Mit dem Einreichen der Bewerbungsunterlagen erklären sich die Bewerber mit den Teilnahmebedingungen des Comicbuchpreises einverstanden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
Die Jury
Andreas Platthaus
David Basler
Prof. Dr. Frank Druffner
Brigitte Helbling
Dr. Florian Höllerer
Dr. Stefanie Stegmann
Dr. Thomas von Steinaecker
Lars von Törne
Zitat
So, ich habe gerade mit der zuständigen Dame telefoniert (!). "Literarisch" bedeutet für die tatsächlich "anspruchsvoll", ist also ein Qualitätskriterium. O-Ton: "nicht einfach nur lustig, sondern anspruchsvoll lustig". Auf meinen Einwand, dass das Attribut "literarisch" in diesem Falle nichtssagend sei (wozu muss man Comicschaffende gesondert darauf hinweisen, gute Comics einzureichen?) und außerdem wieder einmal implizit die Vormachtstellung der Literatur gegeüber dem Comic bestätige, sagte sie so etwas wie "Okay, ich denke, dann müssten jetzt alle Ihre Fragen geklärt sein." Da fühlt man sich ein bisschen, als würde man mit dem Amazon-Kundenservice kommunizieren...
Wer einen Opa hat, der ihm von der Judenverfolgung erzählen kann, hat den Gewinn also praktisch schon in der Tasche
Zitat
Die Preisträgerin 2015
Aus 113 Bewerbungen wurde die Arbeit von Birgit Wehye von der Jury ausgewählt.
"Madgermanes" von Birgit Weyhe
"In "Madgermanes" erzählt Birgit Weyhe von den Erfahrungen mosambikanischer Vertragsarbeiter in der DDR der achtziger Jahre. Damit dreht sie die übliche Perspektive eines deutschen Blicks auf die Welt um und porträtiert zugleich einen Staat vor dessen Untergang. Die durch Gespräche mit ihren drei Protagonisten recherchierten Fakten werden von Birgit Weyhe derart subtil mit Erinnerungsobjekten und allegorischen Motiven angereichert, dass ein Comic im Entstehen ist, der in seiner Bild- und Erzählsprache selbst die Grenzen zwischen afrikanischer und europäischer Kultur überschreitet."
Andreas Platthaus
Zitat
Der Preisträger 2016
Aus 64 Bewerbungen wurde die Arbeit von Uli Oesterle von der Jury ausgewählt.
"Vatermilch" von Uli Oesterle
Oesterle, 1966 in Karlsruhe geboren und heute mit seiner Frau und zwei Kindern in München lebend, hat seine Bewerbungs-arbeit als fiktive Biografie seines Vaters und als eine Geschichte über Wiedergutmachung verfasst. Sein Vater verließ die Familie in den 1970er Jahren, als Oesterle sieben Jahre alt war. Während der dreißigjährigen Abwesenheit seines Vaters gab es viele Spekulationen über dessen Verbleib, niemand konnte aber mit Bestimmtheit sagen, wo er sich aufhielt. Gerüchten zufolge war er lange ohne festen Wohnsitz. Erst nach seinem Tod erfuhr der Künstler von der schweren Krankheit seines Vaters, dem Korsakow-Syndrom, das vor allem langjährige Alkoholiker trifft. Die großen Lücken in der Vita des Vaters füllte Oesterle mit erfundenen Ereignissen, dazu recherchierte er im Obdachlosenmilieu Münchens.
Oesterle ist es ein Anliegen, das schwere Thema in seinem grafischen Roman Vatermilch unterhaltsam und nicht ohne Humor zu erzählen. Vatermilch wird wahrscheinlich in zwei Bänden 2018 und 2019 erscheinen.