Dann fang ich mal an.
Das ist auch ein Test, ob ich von einer verborgenen Perle rede oder Ihr sagt: Kenn' wa doch.
Mawils "Strandsafari" - war für mich einer der überraschendsten, anrührendsten und eigenständigsten Comics der letzten Zeit (erschienen 2002 beim Schwarzen Turm).
Die Hauptfigur, ein sprechender Hase mit Brille, aber ohne Name, war für Mawil (=Matthias Witzel) nichts Neues, die tauchte schon in den 90er Jahren in seinen Comics auf. Dies war aber erstmals eine lange Geschichte (76 Seiten). Der Hase wird an einen einsamen Strand gespült, wo eine Gruppe Mädchen gerade ihren Urlaub verbringt. Die Mädels finden den Hasen erwartungsgemäß süß und putzig, aber zu einer von ihnen entwickelt er ein engeres Verhältnis - freilich so eng, wie das zwischen einem Mensch und einem Hasen halt möglich ist. Aber ich denke, auch im wirklichen Leben kann es vorkommen, daß man zu einem Menschen, zu dem man sich sehr hingezogen fühlt, nur eine "seltsame" Beziehung zuwege bringt. Es ist auch ein bißchen ein Urlaubsflirt. Am Ende treibt der Hase allein auf einem Floß davon, nachdem sie ihn schon mal weggeschickt, dann aber doch zurückgeholt hatte.
Ganz großes Kino. Ich finde auch, daß Mawil bisher noch nichts Besseres zustande gebracht hat.