Hallo ihr Zeichner. Es gab hier vor einer ganzen Weile (2006) schon mal einen ähnlichen Tread, wo das ganze ganz gut funktioniert hat, darum wollte ich jetzt auch mal in die Runde fragen, ob Jemand etwas zu einem meiner Gedichte zeichnen möchte. Hier mal ein paar Kostproben:
Busfahrt
Grauer Himmel, dunkle Stadt
Mit der Donnermühle
Über Straßen nass und glatt
Durch die feuchte Kühle
Beide Ohren präpariert
Klare Stimmen klingen
Für den Außenlärm blockiert
Solln ihn übersingen
In den Händen liegt mein Licht
Mit den schwarzen Kanten
Die vor meinen Augen dicht
Eine Welt umranden
Ein Gerät um zu entfliehn
In das Netz der Netze
Sich die Zeichenketten ziehn
Durch so viele Sätze
Sich die Wirklichkeit verliert
Schöne Farben stechen
Wenn hier drin die Zeit gefriert
Kann ich sie durchbrechen
Stunden schmelzen fort wie Eis
In des Lichtes Wärme
Das als Brennstoff leitet leis
Strom durch Kabeldärme
Letztlich ist erreicht das Ziel
Geh mit der Kolonne
Stell auf Pause kurz mein Spiel
Blass die echte Sonne
Bauern
Erste Reihen aufgestellt
Auf dem gläsernen Parkett
Adrett geschwungen
Doch gedrungen
Fußsoldaten dieser Welt
Können keinen Schritt zurück
Schwarz und weiß in dem Turnier
Spalier sie stehen
Dann sie gehen
Zug um Zug zum Gegenstück
Haben nie ihr Los gewählt
Kämpfen für ein fremdes Ziel
Spiel begonnen
Bald gewonnen
Ihre Opfer abgezählt
Wenn ein König endlich fällt
Hält die Zeit das Streiten an
Bann gebrochen
Freigesprochen
Von den Zwängen dieser Welt
Nachteule
Schnabel silbrig, Mondbetrunken
Beide Augen Schwarz durchstechen
brechen sich die Blicke Bahn
Sehn dich wachsam, stille an
Du, der du in Nacht versunken
Federn seidig, Sturmdurchflutet
Wenn die rauen Winde wehen
flehen deine Blicke sehr
Und die Hand, sie hebt sich schwer
Schwach, da fast schon ausgeblutet
Ende leise, überkommen
dich die scharfen Eulenkrallen
fallen sollst du jetzt nicht mehr
In das Nichts so hohl und leer
Tod, er hat dich mitgenommen
Virus
Tiefverwurzelt schwarze Pfähle
In den Himmeln weit verzweigt
Bilden ab des Weges Dämme
Mancher Stamm sich tief verneigt
Der in spöttischer Verbeugung
Kahle Äste offenbart
Greifen will mit dünnen Fingern
Jeden der zu lang verharrt
Denn die Nacht umspült die Pfade
Auf die Wälder ausgespien
In das Netz aus toten Adern
Die das Dickicht dort durchziehn
Jetzt da Sonnenglanz verschlungen
Brennt die Luft so klirrend kalt
Stoß für Stoß durchspült die Lungen
Hastig Flucht vor der Gestalt
Die beschreitet alle Wege
Die im Blut zuhause ist
Und die letzten Funken Leben
Aus dem Holz der Stämme frisst
Sie bedeutet dir dein Ende
In der toten Einsamkeit
Hat gestohlen deine Wälder
Dämon dieser Dunkelheit
Ihr seht, der Stil meiner Gedichte ist eher etwas düster. Wenn Jemand etwas zur Interpretation wissen will, kann er auch gerne nachfragen. Gerade das letzte ist da etwas verzwickter.
(Außerdem, falls ihr irgendeine Zeichnung habt, zu dem ihr was gedichtet haben wollt, kann ich auch mal andersrum ein Gedicht zu der Zeichnung schreiben, ich denke ich sollte das hinbekommen, selbst wenn es sehr von meinem üblichen Themen abweicht.
) [Edit: musste mal noch das Format reparieren, das hat meine Gedichte nach dme posten mal eben total zerlegt.
]