Ich danke euch für eure Rückmeldungen
Na dann stell ich mal ein paar Gedichte hier ein
Für den Anfang welche, die sich (für mein Empfinden) leicht illustrieren lassen, weil sie von Pesonen handeln... wenn ich wieder da bin, suche ich dann noch ein paar "abstraktere" raus
Die ersten beiden sind aus einer Gruppe von Gedichten, die die Gesellschaft auf einer mittelalterlichen Burg zum Thema haben. Jede Figur hat ihre eigene Strophe... Beispiele für den leicht versponnenen Prinzen und den tapferen Ritter wären:
#1
Prinz Klappstuhl liebt den sanften Klang
des Regentropfenfallens,
des Stirnberührens, und des lang
im stillen Kopf Nachhallens.
#2
Sir Gartenbank
Sah niemand schlank
Nicht mal als jungen Knaben;
Er liebt sein Schwert,
Er liebt sein Pferd,
Am meisten aber seinen Herd
Und seiner Töpfe Gaben.
Als drittes eine Figur, die ich diesen Sommer viel genutzt, aber nie genauer beschrieben habe - vielleicht gebt ihr ihr ja ein Gesicht!
#3
Ein leiser, warmer Regen
fällt ohne Hast und Eile
schon seit so mancher Stunde.
Der kleine Gott des Sommers
hat Schutz gesucht am Stamme
der hochgewachsnen Eiche
und wartet dort gemütlich
im Schatten eines Astes.
Er freut sich an des Wassers
vergnügter Himmelsreise,
und immer, wenn die Winde,
aus ihrem Schlaf erwachend,
den Regen seitlich treiben,
versucht er, allen Tropfen
mit eleganten Schritten
und Sprüngen auszuweichen.
So tanzt er mit dem Regen,
bis sich einmal zu viele
der Tropfen auf ihn stürzen
und einer schließlich trifft.
Dann lacht er laut und schüttelt
das Wasser von sich nieder,
verbeugt sich tief, um damit
den Regen und die Winde
als Sieger dieser Runde
zu preisen und zu rühmen,
und schaut dann auf zum Himmel:
Das Regengrau der Wolken
zeigt keine hellen Stellen.
Der kleine Gott des Sommers
reibt sich vergnügt die Hände
und wartet auf die Böe,
die bald mit ihrem Wehen
den nächsten Tanz eröffnet.
Als viertes einen Versuch, wie weit man spontan kommt, wenn man kurze Strophen schreibt, bei denen die letzten Worte der Zeilen immer gleich sind:
#4
Ein kluges Kind
Im Freien steht;
Es fragt den Wind,
Warum er weht.
Der hört das Kind,
Und er gesteht,
Das jeder Wind
Aus Gründen weht,
Die kaum ein Kind
Der Welt versteht.
"Wie heißt der Wind,
Der niemals weht?"
Fragt er das Kind,
Und es entsteht
Ein Schweigen. "Wind,
Der niemals weht?!"
Fragt dann das Kind.
Es widersteht
Dem Spott der Wind,
Nein, er umweht
Das kluge Kind:
"Wer dies versteht,
Das Wort vom Wind,
Der niemals weht,
Der ist kein Kind.
Ein Weiser steht
Dann vor mir Wind."
Und sanft verweht
Er, läßt das Kind,
Das sinnend steht.
Dann dankts dem Wind
Der nicht mehr weht -
Doch vor dem Kind
Nun aufersteht!
Ein heitrer Wind,
Der fröhlich weht:
"Das erste Kind,
Das ihn besteht,
Den Test vom Wind,
Der niemals weht!"
OK, und noch ein schlichtes Walgedicht:
#5
Wer versteht schon Wale?
Nun zeig mir den, der das versteht:
Ein Säugetier, das Schwimmen geht,
darüber glatt die Zeit vergißt,
bald nicht mehr weiß, was Festland ist
und nur noch schwimmt und nicht mehr geht -
nun zeig mir den, der das versteht!
Soviel für diesmal. Wie gesagt, später dann auch mal schwerere Kost.
Viel Spaß