Original von Kellerkind
Ah Stumpi, halte er ein!
<klugscheißermodeus>
Soweit ich weiß, beschreibt die Heisenbergsche Unschärferelation folgendes: Zwei Eigenschaften eines Teilchens (zB Spin und Ort) können nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmt werden.
Je genauer die eine Eigenschaft bestimmt wird, desto ungenauer wird einer andere.
</klugscheißermodus>
Ansonsten lässt es sich natürlich auch auf Descartes übertragen, deshalb Respekt an deinen Gedankengang, ich kann ihn nur weiterempfehlen.
danke für deinen klugscheißermodus, auch dass ist essentiell zu wissen und schön das du es erwähnst, weil ich es aussparen wollte. Beide Eigenschaften im Zusammenspiel dienen zur Lokalisierung des Teilchens. Konkret gesagt, müsste man feststellen, dass die Messung des Teilchen-Impulses Auswirkungen auf den tatsächlichen Ort hat, was auch der Fall ist. Je genauer man den Impuls der Teilchen ( z.B hunderttausendstel) messen kann, desto grober kann man dann nurnoch den Ort zum Zeitpunkt der Messung angeben. Das ist quasi die Idee dahinter. Deshalb sprach ich globalisierend von Lokalisierung des Teilchens, ohne näher darauf eingehen zu wollen
Mir ist noch ein Gedanke zum Empirismus eingefallen. Uns ist bekannt, dass der Empirist, durch das Sammeln von Erfahrung, dem Geist des idealen Rationalismus nahekommen möchte. Hierzu kennen wir nun auch die These des Reisenden.
Man möge sich vorstellen, dass diese Thesen von Empirismus und Descartismus etwa 400 Jahre alt sind. Der Gedanke sich eine Meinung über einen Sachverhalt erst dann zu bilden, wenn man ihn explizit kennengelernt und erfahren hat ist also mindestens genauso alt (eher älter --->Mauren, Griechen).
Die Aufklärung, Teil sind alle diese erwähnten Philosophien, sollten den Glauben der Menschen im Mittelalter durch den Gedanken der Vernunft ersetzen. Nur erlaubt der Begriff der Vernunft viele Interpretationsmöglichkeiten und womöglich ist sogar jede dieser Theorien richtig. Denn Vernunft bietet eine große Bandbreite.
Ich möchte am Beispiel der Juden, verdeutlichen was ich meine: Im Mittelalter manifestierte sich die Meinung, Juden wären dreckig, vergifteten Brunnen, tränken Blut etc. Damals war der gewöhnliche Mensch in seinem Handeln begrenzt. Gewisse allgemeine Aussagen musste er hinnehmen, denn einerseits konnten anhand einer allgemeingültig gewordenen Meinung, Repressalien gg diese Bevölkerungsgruppe zum Vorteil der Mehrheit und somit ihm (Ausgrenzung aus Berufszweigen, Ghettoisierung in schäbigen Vierteln etc) angewandt werden, andererseits besaß man keine Fülle an Medien und Informationsmöglichkeiten wie heutzutage um allein den Versuch zu unternehmen, diese Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen. Meine Behauptung bezieht sich auf das Mittelalter genauso wie auf das Zeitalter der Aufklärung das diesem folgte (davor Renaissance). Dennoch kam vor knapp 400 Jahren beispielsweise John Locke auf die Idee die Prinzipien des Empirismus zu formulieren.
Heute also 400 Jahre später im 3. Jahrtausend, sind die Menschen, trotz Literatur in überschwemmenden Ausmaßen, Reisemöglichkeiten, Internet noch genauso begrenzt in ihrem Wissen wie zur Zeit der Aufklärung.
Heutzutage wäre es leicht diese Irrglauben widerlegen zu können, aber viele Menschen zeigen garnicht das Interesse und fühlen sich nicht tangiert. Es gibt soviele andere Thematiken die man aufgreifen könnte.
(Wechselwirkung links- & rechtsextremismus, ausländerhass, politikverdrossenheit, sozialsysteme,AIDS) Wer will aber sich mit solchen Thematiken beschäftigen?
"AIDS ist eine Krankheit unter Homosexuellen" (90er Jahre)
"AIDS in Afrika ist auf den ungezügelten Geschlechtstrieb der Schwarzen zurückzuführen" (...nicht etwa auf das Fehlen von Verhütungsmitteln, Hygienischen Mängeln oder ähnlichem)
In unserer europäisch-nordamerikanisch-westlichen Informationsgesellschaft steht es (nahezu) jedem frei, sich zu informieren, sich also klug zu machen über Sachverhalte von Interesse. Die ureigenste Idee des Empirismus war somit nie leichter zu realisieren!
Ich kann es zähneknirschend verstehen, dass es Regionen der Erde gibt, in denen die Menschen nicht mal ansatzweise auf diese Fülle an Information, geschweige den Lebensqualität, zurückgreifen können und so als Nährboden für menschenfremde und -feindliche Ideologien dienen, aber in Europa passiert dies trotz oder aber wegen dieser Informationsfülle.
Je mehr Wissen dem Mensch zur Seite steht, desto weniger will er lernen!
Nun kommt der Descartismus ins Spiel:
Dieser geht von der Möglichkeit des Versagens des Rationalismus/ freien Denkens aus und nennt die Gefahr der Fehlinterpretation von Sachverhalten aufgrund der natürlichen Limitierung des Menschen.
Der Mensch gibt sich gern mit einem groben Überriß von Informationen über einen Sachverhalt zufrieden, der ihn nur begrenzt interessiert. Wenn meine oben geäußerte Theorie richtig ist, dann behaupte ich hiermit, dass jemand, der etwa Ressentiments gg Schwarze oder Juden hegt, sich !meistens! mit einem groben Überriß an Informationen, deren Entstehungsgründe ich ebenso genannt habe, zufrieden gibt und nciht hinterfrägt. Somit interessiert dieser sich nicht für diese Thematik, so dass sein grobes Wissen über diesen Sachverhalt als ausreichend betrachtet wird. Dies kann man dann auf alle möglichen Bereiche ableiten, vorallem welche die auch weniger brisant oder allgemeiner sind: Physik, Biologie, Architektur, Soziologie, Politik, Sport, Geschlecht etc etc.
Ein grober Überblick, ein grobe Idee über den Streitpunkt reicht nunmal.
Aber reicht diese grobe Idee genau deshalb, weil der Mensch sich unterschwellig bewusst ist, dass sich eine tiefergehende Weiterbeschäftigung mit diesem Thema in Schwierigkeiten mit dem eigenen Verständnis äußern wird, weil er sich in immer mehr Fragen verworren wird, je tiefer er in dieses Thema eintaucht?? Begnügt er sich deswegen mit dem oberflächlichen Wissen?
Ich glaube es ist Desinteresse und der Egoismus der Gesellschaft.
Ich meine aber, gerade in Geschichte und Politik ist es wichtig, jedem Menschen ein tiefergehendes Wissen zu verschaffen, denn dadurch entstehen noch heute Misverständnisse und auch Kriege.
Der Descartismus geht nicht von einem direkten prädestinierten Scheitern des Menschen aus, sondern von der Gefahr Sinneseindrücke falsch zu deuten und selbst gewonnene Sinneseindrücke, die sich im Leben permanent als wahr und richtig erweisen, dennoch zu hinterfragen und zu beobachten, da "alles und nichts sein kann"
Ich glaube ebenso, dass der Descartismus hier an seine philosophische Grenze stößt. Der Mensch möchte garnicht die Chance frei zu denken, sondern akzeptiert zu oft das Denken anderer für sich. Deswegen kommt in unserer Zeit weder der Rationalismus und somit erst recht nicht der Descartismus zur Anwendung. Zumindest in vielen Bereichen von wichtiger Natur.
Original von Dr. Mowinckel
Heisenberg werde ich wahrscheinlich mit einbauen. Das Problem bei Heisenberg ist ja, dass ich die absolute Momentangeschwindigkeit eines Objekts gar nicht messen kann, weil man dazu ein Zeitintervall benötigt, welches diese Messung wieder verzerrt. Man kann nur höchste Wahrscheinlichkeiten mathematisch herausrechnen. Mal kucken, ich bin zuversichtlich.
Gute Nacht!
Perfekt. Danke das du dich mit dieser Theorie beschäftigt hast und bescheidweißt. Ich applaudiere stehend. Bitte halte mich gerne auf dem Laufenden. Wende Kritik an meinen Thesen ein, fühle dich frei jede aufzugreifen oder in der Luft zu zerreißen, aber gib mir Feedback, ich freue mich.