Das kannst Du doch für Dich selber entscheiden.
Ich vermute, dass es so ist: Je wichtiger der transportierte Inhalt, desto höher der Grad der Stilisierung. Wenn die Zeichnungen einfach sind, wirkt der Inhalt (Gag oder Geschichte) viel bedeutsamer, denn der Inhalt hat mehr Platz, sich zu entfalten. Flix, der seine Sache sehr sehr gut und sehr erfolgreich macht, bedient sich dessen auch. (Ausnahmen wir z.B. Marunde bestätigen die Regel.) Dann gibt es die Möglichkeit, den Leser mit ins Geschehen einzubeziehen, wie es Scott McCloud beschrieben hat, indem man die Hauptfigur stilisiert, aber das funktioniert eher im Comic. Eine weitere Möglichkeit sehe ich im schnellen Erfassen von Informationen. Nicht nur Cartoons, sondern auch ein Notausgang-Schild ist deshalb sehr stilisiert. Eine richtig realistische Figur wäre da nicht gut. Wenn Du weißt, dass der Leser nur eine Sekunde draufschaut, halte es einfach. Wenn Du zeigen möchtest, dass Du gut zeichnen kannst und der Leser das (wie hier) zu schätzen weiß, zeichne eher aufwändiger.
Du hast ein Blatt Papier, das kannst Du aufteilen in 1. ästhetische Zeichnung und 2. in vermittelten Inhalt. Wie Du das machst, steht Dir völlig frei! Je mehr Raum Du dem einen Part zugestehst, desto weniger hat der andere.
Das sind zum Teil meine eigenen Theorien, deshalb: ohne Gewähr. Vielleicht haben andere Zeichner ganz andere Meinungen.